Sex Tipps

Die offene Beziehung

Bei einer offenen Beziehung pflegen die Partner sexuelle Kontakte zu anderen. Dabei handelt es sich nicht um das typische Fremdgehen, denn alle sind damit einverstanden. Oft fällt als Synonym zur offenen Beziehung das Wort Polyamorie. Doch hier gibt es Unterschiede: Bei der offenen Beziehung ist Sex mit anderen erlaubt. Allerdings wird eine gefühlsbestimmte Bindung nur mit dem festen Partner gelebt. Bei der Polyamorie entstehen mehrere Beziehungen, die auf sexueller und emotionaler Basis stattfinden. Dann gibt es noch die Polygamie. Diese kann allerdings nicht in Deutschland praktiziert werden. Hierbei geht es um die sogenannte Vielehe. Man ist mit mehreren Partnern vermählt. In unserem Land wird lediglich die Einehe geschlossen. Das bedeutet, Du kannst nur mit einer Person verheiratet sein.

Die Monogamie

Die emotionale und sexuelle Bindung zu ausschließlich einem Partner nennt sich Monogamie. Biologisch betrachte, ist der Mensch dafür nicht gemacht. Es liegt in unserer Natur, verschiedene Geschlechtspartner zu haben, weil wir uns vermehren wollen. In Deutschland wird im Schnitt jede dritte Ehe geschieden, so der Stand 2014. Untreue ist ein häufiger Grund dafür. Die Menschen versuchen, an der Monogamie festzuhalten, aber nicht immer gelingt das. Der Reiz des Neuen verfliegt und Krisen in Beziehungen machen das Abenteuer mit anderen verlockender. Dann kann die Entscheidung zur offenen Beziehung die Rettung vor dem Aus sein.

Verschiedene Modelle der offenen Beziehung

Die offene Beziehung kann auf unterschiedliche Weise ausgelebt werden. Wir möchten einige davon vorstellen. Natürlich sind das nur Beispiele. Du musst Deiner Beziehung kein Etikett aufdrücken. Findet gemeinsam Euren Weg, auch wenn dieser hier nicht beschrieben wird. Übrigens passiert es Frauen beim Sex mit neuen Partnern oft, dass sie sich nicht so fallenlassen können, wie in einer Beziehung. Daher kann es sein, dass sie nicht feucht genug werden. Hier kann eines unserer Gleitmittel Abhilfe verschaffen.

Was Du nicht weißt, macht Dich nicht heiß

Manche Paare sehen die offene Beziehung eher als Freifahrtsschein für das Fremdgehen. Sie akzeptieren, dass der Mensch auch sexuelle Gelüste gegenüber anderen als dem Partner empfindet. Doch nicht für jeden ist es einfach, sich den Gegenüber beim Geschlechtsverkehr mit anderen vorzustellen. Daher leben manche Paare nach der Regel „Du darfst Sex mit anderen haben, aber nur, wenn ich es nicht mitbekomme“. Natürlich birgt diese Variante die Gefahr, dass Du es doch mitbekommst und dann Ärger oder gar Eifersucht entsteht. Es kann hier sinnvoll sein, deutliche Regeln aufzustellen, beispielsweise kein Sex mit anderen in der eigenen Wohnung.

Nur nach Absprache

In anderen Beziehungen wird das Gegenteil der letzten Variante gelebt. Hier ist Sex mit anderen nur nach vorheriger Absprache erlaubt. Es gibt dann auch die Möglichkeit, sich neue Geschlechtspartner via Dating App zu suchen. Beide Partner treffen sich zur gleichen Zeit mit ihrem Sexdate. Bei Neulingen kann es sonst zu Problemen kommen. Angenommen, du bist nicht daran gewöhnt, dass Deine Liebe andere Sexualkontakte pflegt, kann Dir die Vorstellung den Kopf verdrehen. Sie hat Dir vom Date erzählt und zieht los. Du sitzt zu Hause und denkst die ganze Zeit über den abgesprochenen Seitensprung nach und das macht Dich verrückt. Wenn Du selbst ein Sextreffen hast, bist Du gut abgelenkt. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, dass jeder auch andere Geschlechtspartner hat und weiß, die emotionale Nähe gibt es nur daheim.

Gemeinsam macht es mehr Spaß

Wieder andere Pärchen entscheiden sich in der offenen Beziehung für das gemeinsame Sexabenteuer mit anderen. Sie besuchen beispielsweise Swingerclubs oder Sexpartys. Lebst Du diese Art, hast Du an solchen Abenden Sex mit anderen Menschen. Dabei kann ein Dreier oder Gruppensex entstehen. Du musst aber nicht mit Deinem Freund oder Deiner Freundin im gleichen Raum sein. Ihr könnt auch getrennt voneinander Eure sexuellen Erlebnisse genießen. Fakt ist allerdings, dass Ihr Euch außerhalb dieser Events treu seid. Der Heimweg nach einem solchen Abend kann für anregende Gespräche und neue Lust sorgen. Lasst das Abenteuer Revue passieren und genießt die aufsteigende Leidenschaft daheim in Zweisamkeit.

Regeln für eine offene Beziehung

Eine offene Beziehung kann eine Herausforderung sein, vor allem für Menschen, die das noch nie ausgelebt haben. Plötzlich entsteht Eifersucht, weil Du es nicht gewöhnt bist, Partner oder Partnerin zu teilen. Doch dem kannst Du mit gewissen Regeln vorbeugen:

Langsam anfangen: Neulinge in der offenen Beziehung sollten sich langsam herantasten und nicht direkt von einem Sexabenteuer ins nächste springen. Gespräche helfen. Wollt Ihr Euch gemeinsam oder separat ausprobieren? Wie wäre es zunächst mit einem Dreier oder Fremdkuscheln. Könnt Ihr es ertragen, den anderen beim Fremdschmusen oder Küssen zu sehen? Wollt Ihr weitergehen oder das Erlebnis lieber getrennt voneinander angehen? Probiert Euch aus und redet über Eure Grenzen, Gedanken und Gefühle.

Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit: Das geht fließend ineinander über. Unterhaltet Euch offen und ehrlich, verheimlicht Eure Emotionen nicht voreinander. Wichtig ist Vertrauen. Liebe bringt diese Verbindung, nicht der Sex. Vereinbart Eure ganz persönlichen Regeln und haltet Euch daran. Ihr müsst darauf bauen, dass die Beziehung auf Basis Eures gemeinsamen Abkommens funktioniert. Sollte einer von Euch bemerken, dass er mit dem aktuellen Stand der Situation nicht mehr zurechtkommen, dann redet miteinander und gestaltet die Eckpfeiler Eurer Bindung neu.

Fremd-Sex nur mit Kondom: Schützt Euch und Eure Sexualpartner vor Geschlechtskrankheiten und nutzt stets ein Kondom. Sicherheit geht vor und sollte in jeder Variante der offenen Beziehung gelebt werden. Da gibt es keine Ausnahmen, weder für den Mann, noch für die Frau. Erfahre hier mehr dazu.

Nur Sex, keine Emotionen: Bedenkt immer, dass Ihr mit den anderen Menschen nur die sexuelle Lust befriedigt. Gefühle sind untersagt. Natürlich lässt sich das nicht steuern. Solltest Du Dich doch einmal verlieben, beende den Kontakt und spricht offen in der Beziehung darüber. Nur so kannst Du es vermeiden, dass die Schwärmerei eine Bedrohung für Deine feste Partnerschaft wird.

Sex ja, küssen nein: Diese Regel kommt nicht in jeder offenen Beziehung zum Einsatz. Für viele Menschen ist der Kuss emotionaler als Sex. Dann entsteht dieser Leitsatz. Sie soll ein Schutz davor sein, zu dem Sexualkontakt eine zu enge Bindung aufzubauen und sich zu verlieben. Oft ist auch nur der Kuss auf den Mund verboten, nicht aber an anderen Körperstellen.

Safer Sex

Bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern steigt die Gefahr der Infektion mit einer Geschlechtskrankheit. Daher ist die Verwendung eines Kondoms beim Sex mit anderen in der Beziehung unumgänglich. Dabei sollte das Kondom nicht als notwendiges Übel angesehen werden. Du kannst es lustvoll in das Vorspiel einbinden. Wenn Frau dem Mann das Kondom überzieht, kann das mit zusätzlich stimulierender Berührung geschehen und in sinnlichen Sex überleiten. Eine Auswahl an unterschiedlichen Kondomen findest du hier.

 

Bildnachweis:
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Offene Beziehung: Varianten, Absprachen und Regeln.

Jacqueline Wilzopolski
Autorin
Jacqueline
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