Partnerschaft

Intimität - mehr als nur Sex

Wir alle haben ja DIE eine Vorstellung der Idealbeziehung. Vom perfekten Leben mit dem perfekten Partner, die ganz große Liebe mit tollen Gesten und romantischen Überraschungen. Und, ganz wichtig: Natürlich kann man nicht die Finger voneinander lassen, weil ständig die Leidenschaft kocht und man ganze Tage am Stück nur im Bett verbringt. Viel Intimität eben, denn die ist ja wichtig in der Liebe.

Tja, schöne Idee. Aber schon während Ihr das lest, wisst Ihr bereits: Das ist Quatsch.

Erstens läuft keine Beziehung der Welt im wahren Leben so ab. Zweitens beschränkt sich wirkliche Intimität zwischen zwei Menschen nicht auf filmreife Verständigung ohne Worte und bombastischen Sex rund um die Uhr.

Was bedeutet Intimität?

Beim Stichwort Intimität denken viele zuerst an körperliche Nähe, an die sexuelle Ebene. Sex wird ja auch gerne mit „intim sein“ umschrieben. Intimität zwischen Menschen gibt es aber auf mehreren Ebenen, nicht nur auf der körperlichen. Um sich wirklich nahe zu sein, ist auch eine emotionale und mentale Intimität nötig.

Und wie genau sieht eine emotionale Intimität in Beziehungen aus? Jedenfalls ist es nicht die erste Verliebtheit, die man aus frischen Partnerschaften kennt. Immer zusammen sein wollen und alles am anderen einfach nur toll finden. Für wirkliche emotionale Intimität muss man arbeiten.

Was ist emotionale Intimität?Intimität ist nicht nur "so ein Gefühl", sondern definiert sich an konkreten Punkten.

  1. vertrauen schaffen

    Sollte in einer Beziehung eigentlich selbstverständlich sein, ist aber etwas, das oft fehlt oder das man sich wieder neu erarbeiten muss. Das betrifft nicht nur Eifersucht. Auch man selbst sein dürfen, sich nicht verstellen müssen gehört zum Vertrauen in den andern dazu.
  2. Sich öffnen

    Kennt Euer Partner Eure wirklichen Gedanken und Gefühle? Offenheit ist ein wichtiger Baustein für echte Intimität. Dem anderen ehrlich sagen, was man denkt und fühlt, auch wenn es vielleicht ein nicht positives Feedback geben könnte und man deshalb lieber schweigen würde, erfordert Mut. Es lohnt sich aber, weil man den anderen auf diese Weise wirklich als Menschen kennt.
  3. Als Team arbeiten

    Das klingt vielleicht ein bisschen ausgelutscht. Ist aber dennoch sehr wichtig! Neben den tollen, verliebten Zeiten gibt es auch mal welche, in denen Ihr Euch rund um die Uhr streiten könntet. Oder Zeiten, in denen Ihr einfach berufliche oder andere Probleme habt. Dann ist es wichtig, sich zu unterstützen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Eine, in der beide ein Zugeständnis machen.
  4. Keine falsche Harmonie

    Harmonie in der Liebe ist wichtig und toll. Aber nur, wenn es auch eine echte Harmonie ist. Ihr kennt das: Weil man keine Lust auf Streit hat, schneidet man einige Themen vielleicht lieber nicht an oder stellt seine eigenen Wünsche öfter hintenan. Das kann nur zu Unzufriedenheit führen, auch wenn oberflächlich alles ok ist. Mut zur Diskussion hilft, aber nur, wenn man richtig streitet. Bedeutet konkret, dass Ihr mit Respekt voreinander streiten solltet und auch bei emotionalen Themen nicht persönlich oder verletzend werdet.
  5. Geheimniskrämerei

    Dass die nicht gut ist, muss ich Euch vermutlich nicht erklären. Es gehört allerdings auch dazu, keine „Kleinigkeiten“ zu verschweigen oder auf harmlose Notlügen zurückzugreifen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, nicht ins Gegenteil umzuschlagen: Permanente Kontrolle und Nachbohren. Die Balance zwischen beidem ist nicht immer einfach und kein Selbstläufer. Kriegt man aber eine gute Ehrlichkeit hin, ist das ein exzellenter Baustein für echte Nähe.

Klingt theoretisch alles einfach, oder? In der Praxis ist das harte Beziehungsarbeit. Es kommt dabei keine filmreife Idealbeziehung nach Hollywood-Klischee heraus – dafür eine Partnerschaft mit viel Nähe und Intimität. Und was Schöneres kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Ihr wollt noch mehr über echte Intimität und Nähe erfahren? Dann schaut Euch hier um: Get closer!

Bildnachweis:
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Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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