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Verhütung - reine Frauensache?

Verhütung ist einfach super wichtig – darüber herrscht (meistens) Einigkeit. Danach kommt man aber direkt zu einigen weiteren Fragen, die sich auftun: Wie wird verhütet? Wer entscheidet das? Wer kümmert sich darum und wer bezahlt das? Verhütung wird ja von vielen als eine Frauensache angesehen. Ist das immer so? Die aktuelle YouGov-Studie „Wir Deutschen & die Liebe“ hat dazu einige spannende Zahlen für uns. Schauen wir uns doch einmal die Verhütungsmethoden an, die einen eventuellen späteren Kinderwunsch noch möglich machen.


Bei einigen Verhütungsmitteln liegt es nahe, dass sich die Frau „darum kümmert“, denn bei hormonellen Methoden lässt sich das bis auf die Bezahlung (bislang) kaum splitten. Laut der Studie benutzen 62% die Pille. 16% benutzen eine Spirale. 6% setzen auf die Dreimonatsspritze und 2% haben sich für ein Hormonimplantat entschieden. Diese Präparate gibt es nicht einfach so ohne Rezept in der Apotheke, sondern müssen von einem Facharzt verschrieben und ggf. eingesetzt werden. Bis auf geteilte Kosten ist da in Bezug auf Arbeitsteilung und Einnahme wenig zu machen.

Und wenn Männer auch ein hormonelles Verhütungsmittel nehmen könnten? Ein beliebtes Argument auf Männerseite ist oft „Ich würde, aber ich kann ja nicht“. Wenn es die Pille für den Mann gäbe, würden sie 46% der Männer nach eigener Aussage nehmen. 42% der Frauen würden ihren Männern sogar dazu raten. Wie stark solche Verhütungsmittel genutzt werden, bleibt vorerst aber noch hypothetisch, denn bisher wird an der Pille für den Mann noch geforscht.
 

Anders sieht die Arbeitsteilung natürlich bei Kondomen aus, denn die können beide besorgen und auch auf die richtige Anwendung achten. Satte 85% benutzen als Verhütungsmittel Kondome. In der Studie geben 68% der Männer an, dass sie die Kondome kaufen. Da kommt der alte Disput zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung ins Spiel! Denn nur 27% der Frauen bestätigen das. Von diesen 27% sind die Hälfte der Meinung, dass beide das gleichermaßen übernehmen (was ich persönlich nur begrüßen kann, das Thema Verhütung ist schließlich eine gemeinsame Verantwortung). Das ist also ein bisschen wie beim ewigen Beziehungs-Thema Müll rausbringen – da ist auch jeder der Meinung, man selbst würde das am häufigsten machen.

85% ist eine hohe Zahl, die uns natürlich freut. Warum nutzen so viele Menschen Kondome als ihr Verhütungsmittel Nummer 1? 76% nehmen Kondome, weil sie einen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bieten – auch wenn rund 34% in der Partnerschaft schon mal fremdgegangen sind, muss man hier natürlich nicht immer gleich mit dem Schlimmsten rechnen: Auch in der treuesten Beziehung steigt bei häufigem Sex die Wahrscheinlichkeit für Blasenentzündungen und Pilzinfektionen; die weiblichen Leser wissen, wovon ich rede. 51% entscheiden sich aber auch dafür, weil Kondome ein sicheres Verhütungsmittel sind. Außerdem haben Kondome den großen Vorteil, dass sie für den Körper unschädlich sind bzw. keine Nebenwirkungen haben – das ist für 46% ein gutes Argument. Und für 26% sind Kondome einfach unschlagbar günstig – denn man nimmt ja nur im Bedarfsfall eins.

Also egal, ob man auf Verhütungsgerechtigkeit pocht, wo beide Partner gleichermaßen Verantwortung übernehmen sollen oder ob man nur "smart" verhüten möchte – Kondome sind eine gute Idee!

Bildnachweis:
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Verhütung wird von vielen als eine Frauensache angesehen. Ist das immer so?

Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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