Coitus interruptus ist keine sichere Verhütungsmethode

Bei dieser Verhütungsmethode wird kein Kondom, keine Pille und auch kein anderes Mittel zum Schutz verwendet. Beim Coitus Interruptus („Unterbrochener Geschlechtsverkehr") handelt es sich um das Unterbrechen des Geschlechtsverkehrs, noch bevor der Mann eine Ejakulation hat. Hört sich nicht nur gefährlich an, sondern diese Methode ist es auch. Nutzt Ihr den Coitus Interruptus zur „Verhütung“ könnt Ihr Euch weder vor Schwangerschaften noch sexuell übertragbaren Erkrankungen schützen!
Coitus interruptus – was ist das?
Ihr habt noch nie vom Coitus interruptus als Verhütungsmethode gehört? Aber vielleicht kennt Ihr den „Rückzieher“ oder das „Aufpassen“? Oder umgangssprachlich auch häufig zu hören unter „ich zieh ihn schon rechtzeitig raus“. Denn genau darum geht es, wenn Ihr diese Methode anwendet. Die Verhütungsmethode sieht vor, dass der Mann seinen Penis aus der Scheide zieht, bevor er einen Höhepunkt bekommt und damit auch eine Ejakulation bzw. Samenerguss. Der Mann zieht seinen Penis aus der Partnerin und ejakuliert außerhalb des Körpers, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Das Liebesspiel soll also unterbrochen werden, wenn es am schönsten wird.
Coitus interruptus – wird auch heute noch angewandt
Doch warum entscheiden Paare sich für diese Form der Verhütung? Diese Art der Verhütung wird meist als Notlösung genutzt, wenn Sexualpartner beispielsweise einen One-Night-Stand haben und kein Kondom griffbereit ist. Die meisten Paare machen sich in diesem Moment keine Gedanken darüber, dass der Coitus Interruptus ein hohes Risiko darstellt, sowohl für eine ungewollte Schwangerschaft als auch für die Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Diese Art der Verhütung ist also absolut nicht empfehlenswert.

Auch wenn es der Mann schafft, seinen Penis vor dem Samenerguss herauszuziehen, kann der Lusttropfen bereits ausreichen, um eine Frau zu schwängern. Es besteht zwar die Meinung, dass der Lusttropfen keine Spermien enthält, doch das ist ein Mythos. Denn es gibt durchaus Fälle, in denen die Frau auch durch den Lusttropfen schwanger geworden ist. Die Konzentration der Spermien im Lusttropfen ist von Mann zu Mann unterschiedlich, jedoch kann diese ausreichen, um eine Befruchtung zu ermöglichen. Durch den Lusttropfen schwanger werden ist durchaus möglich.
Auch was die Übertragung von sexuellen Krankheiten betrifft, reicht schon ein kurzer, ungeschützter Kontakt aus. Neben HIV gibt es weltweit rund 30 verschiedene STI, die gerade beim Sex leicht übertragen werden. Nicht von allen STI bemerkt man sofort etwas, weil nicht alle direkt nach der Infektion Symptome zeigen. Werden sie nicht entdeckt und behandelt, können sie aber ernste Folgen haben, wie zum Beispiel Unfruchtbarkeit oder sogar Tod.
Warum Ihr nicht auf den „Coitus Interruptur“ vertrauen solltet
Der Coitus Interruptus ist keine sichere Verhütungsmethode und sollte deswegen nicht praktiziert werden. Es sprechen drei Fakten für die Wahl einer anderen Methode:
- Coitus Interruptus schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten: Habt Ihr Spaß mit einem Partner, den Ihr bisher nicht kennt oder habt Ihr wechselnde Sexualpartner, dann kann sich jeder mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung anstecken. Das Kondom ist schützend vor eventuellen Infektionen, da niemand von Euch mit den Körperflüssigkeiten in Kontakt kommt. Beim Coitus Interruptus ist keinerlei Schutz vorhanden.
- Befruchtungswahrscheinlichkeit ist hoch: Auch wenn man als Paar frei von Geschlechtskrankheiten ist, sollte man sich beim Coitus Interruptus immer bewusst sein, dass die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit hoch ist.
- Sexuelle Probleme: Der Mann steht unter einem enormen Druck, denn er muss beim Coitus Interruptus aufpassen und sich rechtzeitig zurückziehen. Das lässt einen enormen Erwartungsdruck entstehen, was zu Erektionsstörungen führen kann.
Ihr solltet Euch also dieser Risiken bewusst sein, wenn Ihr Euch für diese Methode entscheidet. Zu empfehlen ist es auf keinen Fall. Greift lieber auf Alternativen wie das Kondom oder die Pille zurück.