Partnerschaft

Erogene Zonen der Männer

Die erogenen Zonen des Mannes, erogene Zonen von Frauen – solche Headlines vermitteln uns, es gebe bestimmte Knöpfe, die zu drücken die Lust explosionsartig ansteigen lässt. Natürlich ist das Quatsch. Nicht jede und jeder empfindet gleich, Lust und sexuelle Vorlieben sind etwas sehr Individuelles.

Und doch gibt es bestimmte Regionen des Körpers auch bei den Vertretern des männlichen Geschlechts, die sensibler sind als andere, und die auszutesten einen Versuch wert sind. Also im Folgenden eine Zusammenfassung all jener männlichen Körperteile, die Du ganz ungeniert bespielen kannst und damit austesten, ob seine Lust einen Booster erfährt.

Lippen, Zunge, MunD

Lippen anknabbern oder -saugen, Zunge mit der eigenen bespielen oder leicht ansaugen, Mund mit heißen Küssen übersäen – wir alle kennen das. Die Lippen sind ein besonders sinnliches Spielfeld, wenn es nicht sofort ans Eingemachte, down under, gehen soll. Für alle, die verspielte Sinnlichkeit und ein bisschen auch horny Romantik heiß finden. Wie es sein soll, ob wild oder doch ganz klassisch knutschend, das findest Du am besten im Austausch raus. Will heißen: machen, schauen wie der andere reagiert, gegebenenfalls weitermachen oder Kurs wechseln.

Ohren, Hals, Nacken

Ohrläppchenknabbern ist allseits bekannt – und nicht jedermanns Sache. Obwohl, wenn Du das Ohr des Beglückten nicht mit Lustspeichel überflutest, könnte das ein zündender Start ins erotische Miteinander sein und ihn zum Schwitzen bringen. Versuch alternativ, beim Knutschen sein Ohrläppchen zwischen Zeigefinger und Daumen mit leichtem Druck zu massieren. Oder kitzle es sanft mit Deiner Fingerkuppe. Vielleicht triffst Du damit seinen Nerv und eine leicht erregbare Zone.

Ohrläppchen war nix? Dann geh doch mal eine Etage tiefer. Die Halspartie reagiert besonders empfindlich auf Berührungen. Kein Wunder, ist sie doch auch verletzlich und sensibel. Und eine Stelle, an der uns normalerweise niemand berührt. Sexuell schon selten und freundschaftlich rein gar nicht. Nicht mal selbst fassen wir uns viel an den Hals, höchstens wenn er wehtut. Deshalb sei hier besonders vorsichtig, wenn Du sanfte Küsse auf ihm verteilst. Vielleicht streichelst Du seitlich vom Unterkiefer abwärts die Halspartie mit Deinen Fingerspitzen entlang.

Auch die Berührung des Nackens kann für Männer sexuell erregend sein. Oft kennen wir es andersrum. Er umfasst mit einer Hand begierig ihren Nacken, während er sie heiß und fordernd küsst. Doch auch umgekehrt hat der Nackengriff auf manche Männer einen erotisierenden Effekt, drückt die Berührung dieser oft unberührten Zone doch Verlangen und Begehren aus. Streichle beim Knutschen sanft seinen Nacken oder kraule ihn, während er dich auf die Lippen – oder woanders – küsst. Damit drückst Du Vertrautheit und Nähe aus und bringst ihn dazu vielleicht noch um den Verstand.

Brust, Achselhöhlen, Brustwarzen

Der Oberkörper des Mannes ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch höchst erogen – Grund genug, ihm ausführlich Zuneigung zukommen zu lassen. Da wäre zum einen die männliche Brust. Wie die weibliche reagiert sie sehr empfindlich auf Berührungen und ist der ideale Ausgangspunkt, um ans Eingemachte zu gehen. Nach wildem oder romantischem Geknutsche, wenn Ihr Euch also gegenseitig ausgiebig abgeleckt habt, wanderst Du einfach mit Deinen Lippen eine Etage tiefer. Küsse, knabbere oder lecke über seine Brust.

Streiche mit Deinen Fingern entlang seiner Achselhöhlen. Auch das kann ihn anmachen. Und wenn seine Armhaltung es zulässt, kannst Du mit leichtem Druck und Deinen Fingerspitzen auch direkt über seine Achseln fahren. Hier aber aufpassen, dass Du nicht zu zaghaft bist, sonst kitzelst Du ihn womöglich. Und wenn er schon bei der ersten Berührung der äußeren Achselhöhlen zusammenzuckt, dann solltest Du Dich nach innen lieber gar nicht erst vorwagen wegen akuter Kitzelgefahr.  

Besonderes Augenmerk legst Du am besten auf seine Brustwarzen, die sehr leicht erregbar. Umso sanfter solltest Du mit der Stimulation starten, um eine Überreizung zu vermeiden. Übersäe seine Brust erst mit sanften Küssen, leichtem Knabbern, Zungenschleckern. Wenn Du merkst, dass sein Puls steigt, kannst Du Dich vorsichtig steigern. Falls Du doch mal übers Ziel hinausgeschossen bist, ist das auch kein Problem. Einfach sanft zurückrudern und durch weniger intensive Stimulations-Wiederholungen wieder Ruhe und Lust ins Liebesspiel reinbringen.

Fußsohlen, Knöchel, Zehen

Die Füße sind ganz unterschiedlich bespielbar und können eine erogene Zone des Mannes sein. Generell sind die Fußsohlen sehr empfindlich, da hier viele Nervenenden liegen. Nutze das für eine erotische Fußmassage, indem Du mit Deinen Daumen mit sanftem Druck von der Ferse zum Ballen streichst und den jeweiligen Fuß dabei zart umgreifst.

Beziehe auch die Region unterhalb seiner Knöchel mit ein, die weiche Haut dort ist besonders empfänglich für Liebkosungen. Das kannst Du neben der Massage mit den Händen auch mit Deinem Mund tun. Küsse ihn auf den Knöchel oder kreise mit Deiner Zunge um ihn herum. Vielleicht triffst Du damit bei Deinem Sexpartner den richtigen Nerv und eine erogene Zone.

Wenn Du merkst, dass er offen für und erregbar durch die Stimulation seiner Füße ist, kannst Du noch einen Schritt weiter gehen. Küsse während der Fußmassage jede einzelne seiner Zehen, und, falls sein Puls höher geht, sauge sie leicht mit Deinen Lippen ein. Du kannst auch an ihnen lecken, mit der Zunge durch die Zwischenräume fahren oder – nicht für jedermann – Deine primären oder sekundären Geschlechtsorgane an seinem Fuß reiben. Achtung, das könnte ihn heiß machen. Und Dich auch.   

Oberarme, Rücken, Po

Seine Oberarme können uns, egal wie geformt, ins Schwärmen bringen – sie umarmen uns, vermitteln uns Halt, Nähe, Sicherheit. Soviel Stärke sie auch ausstrahlen, so schwach können sie gleichermaßen sein. Eine sanfte Berührung dort kann Deinen Sexpartner bereits zum Schmelzen bringen. Denn die Innenseite der Oberarme von der Achselhöhle abwärts besitzt eine dünnere Hautschicht und viele Möglichkeiten, ihn ins Schwitzen zu bringen. Zunge, Lippen, Finger – all das kannst Du einsetzen, um ihn dort zu verwöhnen und den Oberarmen ihre verdiente Aufmerksamkeit zu schenken.

Ein schöner Rücken kann entzücken, der Rücken ihn verzücken – nämlich dann, wenn seine Rückansicht von Dir eine Extrabehandlung erfährt. Kraule seinen Rücken großflächig, massiere ihn, übersäe ihn mit leidenschaftlichen Küssen, fahre mit Deiner Zunge über ihn oder mit Deinen Fingerspitzen, kneife ihn seitlich leicht, kralle Dich (vorsichtig) fest – Deiner Fantasie und Lust sind keine Grenzen gesetzt.

Nach dem Rücken kommt… natürlich der männliche Hintern. Der kann uns mindestens ebenso verzücken wie ihn eine ausführliche Streicheleinheit desselben. Streicheln, klatschen, klopfen, kneifen, küssen, schlecken, saugen: Alles ist möglich und kann als erogen empfunden werden. Sanftes Herantasten an den richtigen Kniff ist auch hier angeraten, da ein übergriffiger Klaps oder Kneifer im wahrsten Sinne nach hinten losgehen kann. Zum Po gehört nicht nur der Anus. Hier können sich ganze Gefühlswelten auftun. Ob Damm- oder Prostatamassage – es geht gehörig ans Eingemachte und wir sind meilenweit entfernt vom Vorspiel und stattdessen mitten im Game. Auch hier gilt: Nicht alles gefällt jedem. Also sanft anteasern und schauen, wie der Sexpartner reagiert. Beim geringsten Anzeichen von Schreck, Abneigung oder Scham lieber erst mal abbrechen und andere Regionen bespielen.          

Penisunterseite, Eichel, Frenulum

Und hier sind wir auch schon beim Herzstück aller erogenen Zonen angelangt, dem Penis. Der ist im Grunde eine ganze erogene Zone für sich und besonders empfänglich für Liebkosungen aller Art. Dennoch gibt es bestimmte Punkte, die sich besonders eignen, wenn Du schnell seine Lust steigern willst. Die Penisunterseite eignet sich hervorragend für Zungenschlecker entlang des Glieds oder heiße Küsse. Auch beim Hand- oder Blowjob kannst Du hier gezielt Druck und Reibung erzeugen, um Deinen Sexpartner zu erregen.

Die Spitze des Penis ist wie die Kirsche auf der Sahnetorte und sorgt für das gewisse Etwas beim Verwöhnprogramm. Lutsche daran oder massiere sie ausgiebig, natürlich nie mit Trockenreibung. Gleitgele eignen sich in der Penisregion am besten, um für die nötige Geschmeidigkeit und Feuchtigkeit zu sorgen.

Das Frenulum ist das Vorhautbändchen, ein Häutchen zwischen Vorhaut und Eichel. Streiche (mit genügend Gleitmittel) mit Deiner Fingerkuppe darüber, übe leichten Druck darauf aus oder spiele beim Blowjob mit Deiner Zungenspitze daran. Beim Handjob bietet es sich an, Deine Lippen aufs Frenulum zu legen und daran zu saugen, während Du den Schaft umgreifst und den Penis stimulierst. Probiere einfach aus, was Deinem Sexpartner am meisten erregt.

Wenn Du jetzt denkst „Das war ja aber der ganze männliche Körper!“, dann hast Du damit nicht ganz unrecht. Sexuelle Erregung und somit auch die Zonen, die Mann als erogen empfindet, sind höchst individuell. Des einen Hui, ist des anderen Pfui. Deshalb ist es so wichtig, in Verbindung mit dem Liebes- bzw. Sexpartner zu bleiben, durch Herantasten und die Trial-and-Error-Methode herauszufinden, was ihn heiß macht – oder auch schnell wieder abkühlen lässt. Und wenn Du seine erogene(n) Zone(n) nicht auf Anhieb findest: Gib den Mut nicht auf! Manchmal dauert es einfach, bis man sich körperlich vertraut ist. Du hast ja immer noch die Möglichkeit, statt herum zu grübeln und zu probieren, ihn direkt zu fragen, was ihn anmacht. Einfach so. Du wirst eine Antwort bekommen. Versprochen.

Zur Erinnerung

Auch wenn dieser Text darauf abzielt, dass Du seine erogenen stimulierst und ihm größtmögliches Vergnügen bereiten willst, geht es beim gemeinsamen Sex natürlich niemals (nur) darum, den anderen glücklich zu machen und durch bestimmte Techniken und Kniffe zur Ekstase zu bringen. Zum einen sollte die sexuelle Begegnung und das Erleben intimer Momente im Vordergrund stehen, kein Lustlevel oder Sexkniff. Zum anderen geht es um den Genuss zwischenmenschlicher und körperlicher Annäherung für beide Seiten. Niemand sollte Sex für den anderen haben und sich selbst dabei außer Acht lassen. Nur wenn Du Spaß an und Lust zu obigen Anregungen hast und sie sich für Dich richtig und natürlich anfühlen, solltest Du Sie auch ausprobieren.

 

Bildnachweis:
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Text: Carina Starklauf

Wenn Du seine erogene(n) Zone(n) nicht auf Anhieb findest: Gib den Mut nicht auf!

Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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