Partnerschaft

Tabuthemen in der Beziehung

Tabuthemen in der Beziehung gibt es einige. Welche tabu bleiben oder doch besser enttabuisiert werden sollten, erfährst Du hier.

Du kennst es vielleicht. Irgendwas geht Dir durch den Kopf, das Deinen (Sex-)Partner und Dich betrifft. Dir liegt Dein Wunsch oder Gedanke bereits auf der Zunge, doch Dein Kopf sagt Nein. Etwas in Dir hält Dich zurück und davon ab, Klartext zu reden. Manchmal ist das gut so. Andere Themen sollten dringend angesprochen werden und kein Tabu bleiben, wenn Du langfristig mit Deinem Partner matchen willst.

Übersicht über die Tabuthemen in der Beziehung:

1. Beziehungs-Tabu: Ex-Geschwätz

2. Beziehungs-Tabu: Vergänglichkeits-Gefasel

3. Beziehungs-Tabu: Marotten-Gemecker

4. Beziehungs-Tabu: Sex zerreden

5. Beziehungs-Tabu: Peinlichkeiten breittreten

6. Beziehungs-Tabu: Alles teilen

 

1. Beziehungs-Tabu: Ex-Geschwätz

Neugierig bist Du ja schon. Wie war er/sie wohl im Bett? Hat er/sie Deinen Partner mehr angemacht? Hatten die beiden vorher etwa sogar besseren Sex als Ihr jetzt? Vor solchen Gedanken solltest Du Dich hüten, sind sie doch nur eine Garantie dafür, sich so oder so verdammt schlecht zu fühlen – egal, wie die Antwort lautet.

Wenn Dich solche Gedanken quälen, bleib gedanklich lieber bei Euch. Bist Du zufrieden mit dem, was Ihr in Eurer Beziehung habt? Fühlst Du Dich genug gesehen oder gehört? Ist Euer Sex zärtlich/hart/gefühlvoll/wild/harmonisch/ausgelassen genug für Dich? Oft rühren Gedanken an den oder die Ex daher, dass Du im Hier und Jetzt verunsichert oder zu einem gewissen Anteil unzufrieden bist. Vielleicht mit Euch und dem, was Ihr habt. Vielleicht aber auch mit Dir selbst.

Dann hilft es nicht, sich zu vergleichen, egal, ob Du die vermeintliche Challenge „gewinnst“ oder „verlierst“. Überleg Dir, ob Du Dich selbst schlecht fühlst oder Dein Partner Dir dieses Gefühl gibt. Auf jeden Fall solltest Du Dir den Gefallen tun und das Problem an der Wurzel packen. Der oder die Ex des anderen hat damit nichts zu tun.

Sprich mit Deinem oder Deiner Liebsten also über Deine Gefühle und Eure Beziehung statt über einen Eurer Ex-Partner. Vor allem solltest Du Dich auch davor hüten, intime Details, egal ob gute oder schlechte, aus einer Deiner vorigen Partnerschaften oder Sex-Bekanntschaften auszuplaudern. Nicht nur ist es dem oder der Ex gegenüber unfair und ein nachträglicher Vertrauensbruch; auch auf die aktuelle Beziehung wirft es einen dunklen Schatten. Der Eindruck entsteht, dass man Dir nicht zu 100 Prozent vertrauen kann – was ja dann genau genommen auch stimmt. Schwärmst Du zusätzlich von Deinem oder Deiner Verflossenen, schaffst Du das, was Du selbst vielleicht am meisten fürchtest: dass Dein Partner sich verglichen fühlt. Weil Du ihn mit Deiner Schwärmerei – unbewusst oder auch bewusst – einer Competition aussetzt, in der er sich dann automatisch als Loser sieht.

Wenn es Dinge an Deiner Ex-Beziehung gibt, die Du gern wieder so handhaben würdest, wie Ihr das gemacht habt, dann bring diese zur Sprache. Stell nicht den Ex-Partner in den Vordergrund, vermeide am besten sogar ganz, Deine Vorstellungen oder Ideen in irgendeinen Zusammenhang mit Deiner Ex-Beziehung zu bringen. Das bleibt am besten tabu. Willst Du etwa Euren Umgang mit sexuellen Themen verbessern und offen über Bedürfnisse und Wünsche sprechen können, ist der Bezug zum Vorgehen mit dem oder der Ex ein absolutes Tabu. Stattdessen formulierst Du Deine Vorstellungen ganz losgelöst davon oder handelst einfach so, wie Du es Dir vom anderen wünschst, und wartest ab, ob das auch sein oder ihr Verhalten beeinflusst.

 

2. Beziehungs-Tabu: Vergänglichkeits-Gefasel

Hach, das klingt in verliebten Ohren einfach zu schön: für immer zusammen sein. Aber Moment mal – was bedeutet eigentlich dieses „für immer“ genau? Miteinander durchs Leben gehen. Check. Gute und schlechte Erlebnisse miteinander teilen. Check. Gemeinsam alt werden. Alt werden!? Oh, warte mal…

Alt zu werden oder zu sein ist in der heutigen Zeit nicht so der Hit für die meisten. Und selbst wenn Du dem Altwerden positiv gegenüberstehst, kann es, je weiter die Zeit voranschreitet, vielleicht doch ein wenig schmerzen, wenn Du Dich immer weiter von der jugendlichen Frische verabschieden musst, die Du mal hattest. Zumal das ja auch immer bedeutet, dass ein Stück Lebenszeit vergangen ist.

Wie ungeil kommt es da bitte, dem Partner bei jeder Gelegenheit seine ergrauenden Schläfen oder die durch Lachen verdienten kleinen Fältchen vor Augen zu führen? Klar, vielleicht findest Du die Zeichen der Zeit einfach sexy und möchtest das Deiner Flamme deshalb ins Ohr hauchen. Das kann aber eben auch nach hinten losgehen, wenn der andere sowieso schon mit dem Älterwerden hadert oder die kleine Zornesfalte zwischen den Brauen an sich selbst zum Davonlaufen findet. Deshalb sind solche Komplimente erst mal mit Vorsicht zu genießen und weitestgehend tabu.

Wenn Dein Partner sich vor Dir über seine altersbedingten Unzulänglichkeiten auslässt, jammert, dass die Boobs nicht mehr so hoch oben sitzen oder die Balls eine Etage tiefer hängen, der andere seine Äußerlichkeiten also zum Thema macht, dann bist Du an der Reihe. Ehrlich gemeinte Komplimente sind da die richtige Reaktion, etwa „Ich liebe Deine Brüste so, wie sie sind“. Aber Vorsicht, lass Dich nicht zu einer tröstenden Schmeichelei hinreißen, die Du eigentlich gar nicht so meinst. Das ist tabu, denn es geht nicht um Höflichkeit, sondern um Aufrichtigkeit. Liebst oder bewunderst oder begehrst Du jemanden aufrichtig, sollten Deine Worte das auch sein.

Beklagt sich Dein Gegenüber also über seine Lachfalten und sie sind wirklich da, dann ist es ein Tabu, dies zu leugnen. Denk darüber nach, was Du schön findest, wenn Du den anderen ansiehst, und sag etwa ganz ehrlich: „Dein Lachen ist so oder so wunderschön. Und wird es immer sein“. Aber natürlich nur, wenn Du das auch so meinst. Jammert Dein Partner ständig, um Komplimente von Dir einzufordern und sein Selbstwertgefühl zu pushen, dann ist es nicht hilfreich, darauf einzugehen, wenn Du willst, dass das Fishing for Compliments aufhört. Ein allgemeines „Ich weiß echt nicht, warum Du immer so kritisch mit Dir selbst bist. Ich jedenfalls mag Dich so, wie Du bist“ ist dann vielleicht die bessere Lösung. 

 

3. Beziehungs-Tabu: Marotten-Gemecker

Satzanfänge wie „Immer musst Du“ oder „Nie kannst Du“ sind kein guter Start für eine gelingende Kommunikation und sollten tabu bleiben. Und doch fallen wir in Beziehungen immer wieder in dieses Muster, etwa wenn wir nach Hause kommen, uns nach einem anstrengenden Tag am liebsten einfach nur einen Snack nehmen und auf die Couch kuscheln würden – wären da nicht die meterhohen Türme schmutzigen Geschirrs und der Partner, der fast das gesamte Sofa samt Lieblingsdecke für sich eingenommen hat, ohne vorher seinen Müll wegzuräumen.

Da dann die Nerven zu bewahren und den ersten Anflug von Groll vorbeiziehen zu lassen, ist nicht einfach. Aber hilfreich, wenn Ihr später gemeinsam einen schönen Abend verbringen wollt und nicht jeder für sich – nachdem Ihr gemeinsam aufgeräumt habt.  

Beziehungen sind schön. Und ein Dschungel aus Marotten und der Außenwelt weitestgehend unzugänglichen Besonderheiten von Dir und Deinem Partner. Normalerweise herrscht die stille Übereinkunft, dass Dein Hang zu Romantik-Schnulzen, sein Spleen, die Lieblingstasse nur unter Widerstand in die Spülmaschine zu geben oder ihre Macke, den Lichtschalter vor Verlassen des Hauses immer zweimal an- und auszuknipsen, vor der Außenwelt verborgen bleibt. Durchbrichst Du dieses Tabu, begehst Du einen schweren Vertrauensbruch, der nicht einfach so wieder zu kitten ist.

Und auch innerhalb der Beziehung ist es tabu, sich ständig nur auf die negativen Seiten des anderen zu stürzen. Vielleicht seid Ihr schon länger ein Paar, und obwohl Du anfangs seinen Hang zur Ordnung sogar irgendwie heiß fandest, könntest Du ihm mittlerweile an die Gurgel gehen, wenn er Dir mal wieder vorhält, dass Du das Geschirr nicht effizient und platzsparend genug in die Maschine geräumt hast.

Ja, Dinge, die am Anfang toll und besonders oder zumindest weitestgehend akzeptabel oder vernachlässigbar sind, können irgendwann die großen Themen in Beziehungen und Partnerschaftsstreitigkeiten werden. Und manche Punkte sollten kein Tabu bleiben, etwa, wenn Du Dich vom Verhalten Deines Partners wirklich eingeschränkt fühlst oder er sich damit selbst schadet. Ist die Marotte des anderen jedoch harmlos und etwas, das nur über die Zeit ein Störfaktor für Dich geworden ist, dann hast Du zwei Möglichkeiten.

Erstens, Du sprichst Deinen oder Deine Liebste offen auf das nervige Schmatz-Geräusch oder die nackten Füße samt Socken auf dem Couchtisch neben Deinem Sandwich an, in der Hoffnung, dass sich etwas ändert. Doch solltest Du vorher abwägen, wie groß Dein Leidensdruck wirklich ist und ob der andere seine Marotte überhaupt ablegen kann oder Du ihn unnötig verletzt und vermeidbaren Streit provozierst. Dann ist zweitere Lösung eine, über die Du nachdenken solltest: den anderen wieder mit frischem Blick betrachten, so wie zu Beginn, als Du das alles noch drollig oder okay fandest, und Dich lieber darauf konzentrieren, dass Ihr Zeit miteinander verbringen könnt, immer noch zusammen seid und Euch liebt.  

4. Beziehungs-Tabu: Sex zerreden

Über Sex soll man reden, heißt es. Das ist auch richtig. In einer Beziehung miteinander darüber zu sprechen, welche Vorlieben und Wünsche Ihr habt, kann vieles erleichtern und den Sex auflockern und bereichern. Und doch gibt es beim Thema Sex auch Tabus.

Da wäre die Sache mit der individuellen Vorstellungskraft. Sexuelle Fantasien hat jeder, und das ist auch gut und richtig so. Doch ist es für Eure Lust aufeinander eher wenig förderlich, wenn Du Deine Selflove-Gedanken vom heißen Miteinander mit dem Nachbarn oder der Arbeitskollegin vor Deinem (Sex-)Partner breittrittst. Es ist völlig okay und auch natürlich, dass Du solche Fantasien hast. Nur in Eurem Beziehungsalltag haben diese nichts verloren, wenn Du willst, dass Ihr Sex ohne Streit oder Eifersucht habt.

Wenn wir Dinge, die tabu bleiben sollten, aussprechen, messen wir ihnen dem Anschein nach zu große Bedeutung bei – und etwas, das für uns eine untergeordnete Rolle spielt oder eigentlich schon wieder passé ist, gewinnt für den Partner an Bedeutung. Er ist verletzt und fühlt sich außen vor oder weniger geliebt und begehrenswert. Bevor Du also Deine Selflove-Favoriten teilst, versucht Euch doch lieber im Dirty Talk und denkt Euch gemeinsam neue sexuelle Fantasien aus – die Euch beide anmachen.

Was auch tabu ist, wenn es um Sex geht: Ständig alles zu kritisieren, was der andere macht, wenn Ihr es macht. Oder danach. Hältst Du ihm oder ihr am besten direkt nach dem Finale vor, dass er zu grobe Fingerarbeit geleistet hat oder sie nicht gekommen ist, hast Du eines garantiert: so schnell nicht wieder Sex. Statt hinterher oder währenddessen anzusprechen, was Dir nicht gefällt, versuch es vielleicht mit Taten. Fingert er zu grob, leite ihn mit Deiner Hand dazu an, Dich sanfter zu verwöhnen. Reitet sie Dich zu wild, gib mit Deinen Händen an ihrer Hüfte den langsameren Takt vor.

Generell gilt außerdem: Erwarte von Eurem Sex nie zu viel. Wenn Du die Erwartungen zu sehr in die Höhe schraubst, setzt Du sowohl Dich als auch den anderen unter Druck, und es kann nur enttäuschend für Euch sein. Sei dankbar für Eure Zweisamkeit und genieße sie. Dann schaffst Du die Basis für aufregende Momente und erregende Situationen.

 

5. Beziehungs-Tabu: Peinlichkeiten breittreten

Es gibt einfach Sachen, für die Du Dich schämst. Deine übertrieben unangenehmen Blähungen nach dem Bohnen-One-Pot beispielsweise, die Dich praktisch gesellschaftsunfähig machen. Oder wenn Du während des Aktes von Flatulenzen geplagt wirst und nicht an Dich halten kannst.

Die Schamgrenze ist bei jedem anders abgesteckt. Das ist zu respektieren. Findest Du die Winde Deines Partners eher amüsant, merkst aber, dass er fürchterlich darunter leidet, ist es keine gute Idee, einen Witz daraus zu machen, um die Situation aufzulockern. Ein „Alles gut“ kommt vermutlich besser als freches Grinsen oder belustigtes Kichern. Außer der andere lacht, weil er es lustig findet oder, um sich besser zu fühlen. Dann darfst Du vorsichtig und umsichtig mit einsteigen.

Denn ein peinlicher Pups oder ein anderes Missgeschick muss nicht das Ende Eures Sex-Moments bedeuten. Vor allem dann nicht, wenn Du respektvoll und achtsam mit derlei Ausrutschern umgehst. Ist ja alles menschlich. Wenn Du das Gefühl vermittelst, dass der Pups oder Queef oder Rülpser oder was auch immer der sexuellen Anziehungskraft Deines oder Deiner Liebsten keinen Abbruch tut, dann kannst Du Euer erregtes Gefühl über den peinlichen Moment hinüberretten.

In Beziehungen auf Augenhöhe ist es tabu, Peinlichkeiten in der Öffentlichkeit oder aus Rache breitzutreten. Hat Dich Dein Partner absichtlich oder versehentlich verletzt, solltest Du also nicht aus Wut zurückschießen und Dich über seine Matchbox-Sammlung lustig machen. Sprich lieber direkt an, dass Du Dich verletzt fühlst, und versucht, Euch Euren Umgang miteinander bewusst zu machen und ihn zu verbessern. Das Gleiche gilt natürlich für Situationen in der Öffentlichkeit. Seid Ihr zum Grillen bei Freunden und Du musst Dir vor versammelter Mannschaft anhören, Dein Lippenherpes sei ja mal nicht von dieser Welt, oder mit Deiner Blasenentzündung neulich im Kino, das sei die Hölle gewesen, weil Du den halben Film über auf Toilette verbracht hättest: absolutes No-Go. Peinlichkeiten-Breittreten innerhalb der Beziehung oder vor anderen sind beides Tabus.

Eine ernste Sache, die noch zu vermeintlichen Peinlichkeiten und ihrem Tabu gesagt werden muss: Belastende Dinge, etwa sexuelle Belästigung oder Mobbing, sollten Dich keinesfalls beschämen und immer in einer Beziehung angesprochen werden. Darüber nicht zu reden, ist hier das Tabu. Ein offener Umgang mit unschönen Dingen sollte möglich sein und ist unheimlich wichtig für Eure Beziehung einerseits und Euer ganz persönliches Seelenheil andererseits. Erfährst Du Ungerechtigkeit oder wird Dir Leid zugefügt, ist das nichts, wofür Du Dich schämen musst. Ganz und gar nicht. 

 

6. Beziehungs-Tabu: Alles teilen

Wir neigen in Beziehungen dazu, uns mit der Zeit an unseren Partner anzugleichen. Es fühlt sich einfach gut an, alles miteinander zu teilen. Und auf einmal finden sich Songs des anderen auf Deiner Playlist und Du gehst am Wochenende Wandern statt zum Sonntagsbrunch. Vielleicht gibst Du bestimmte Gewohnheiten teils oder ganz auf und etablierst neue.

Und obwohl Du Geburtstage nie groß gefeiert hast, gibt’s zu Deinem Jahrestag jetzt immer Kaffee und Kuchen – der lieben Schwiegereltern und des Beziehungsfriedens wegen. Manche Veränderungen passieren schleichend und freiwillig, andere deshalb, weil Du möchtest, dass alles gut ist, dass Ihr das perfekte Paar seid. Oder weil es oft einfacher ist, Ja zu sagen, anstatt für die eigenen Pläne oder Wünsche einzustehen.

Es ist kein Tabu, sich zu verändern und eine gemeinsame Basis zu suchen. Wichtig ist hier, das richtige Maß zu finden. Vergiss nicht, wer Du bist, nur dann kann es weiterhin ein Wir geben. Es ist kein Tabu, ein Mensch mit eigenen Gedanken, Bedürfnissen und Vorstellungen zu sein, im Gegenteil. Es wird Eure Beziehung frisch und Euren Umgang miteinander respektvoll halten.

Gleicht Ihr Euch zu sehr an, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einer von Euch sich und seine eigene Persönlichkeit auf Kosten vermeintlicher Pärchen-Harmonie einschränkt. Das mag im ersten Moment erfolgreich sein, verbringt Ihr dadurch doch mehr Zeit zusammen, streitet weniger und werdet von außen betrachtet zum perfekten Match. Langfristig jedoch ist Dir beim Abendessen gähnend langweilig, weil Dein Schatz zu allem Ja und Amen sagt und Ihr keine Reibungspunkte, keinen Diskussionsstoff, keine spannenden Gespräche mehr habt oder keine witzigen Anekdoten und unglaublichen Begegnungen mehr teilen könnt.

Auch Geheimnisse dürfen in einer Beziehung einen Platz finden. Alles miteinander zu teilen, was Euch beschäftigt, kann eher dazu führen, dass Ihr Euch voneinander entfernt. Manchmal verfolgen wir Gedanken, die der andere nicht verstehen kann, weil sie eben nur in unserem Kopf Sinn ergeben. Jeden Gedankenbrei vom Stapel zu lassen, sorgt eher für gegenseitiges Stirnrunzeln und gefühlte Disharmonie. Das heißt nicht, dass Ihr nicht über Sorgen und Wünsche offen sprechen sollt, das unbedingt. Nur permanentes Oversharing jeder Gedankenflut beschwert Euer Miteinander mehr, als dass es Euch verbindet. Deshalb: Eure Beziehung sollte ein Ort sein, an dem Du offen sein kannst – und Eure ganz individuellen Grenzen erkennst, wahrst und immer wieder neu auslotest.  

Bildnachweis: Canva

Text: Carina Starklauf

Es ist kein Tabu, sich zu verändern und eine gemeinsame Basis zu suchen. 

Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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