Gesundheit

Sexually Transmitted Infections: Wie ihr euch schützen könnt

Eine Bekannte von mir hatte es erwischt: Sie swipte nach rechts, hatte ein Match, dann ein Date – und das mündete in einer aufregenden Nacht.

One-Night-Stands? Besser mit Schutz

Es blieb bei einem One-Night-Stand. Und einem mulmigen Gefühl. Denn das Tinder-Date und meine Bekannte hatten kein Kondom benutzt. Sie nehme sowieso die Pille, und sie habe die Stimmung nicht killen wollen, so erzählt sie mir am nächsten Tag, als wir uns auf einen Kaffee treffen. Keine so gute Idee. Ich rate ihr, sich auf STI testen zu lassen, was sie einige Zeit später auch macht. Zum Glück ist bei ihr noch mal alles gut gegangen: Keine sexuell übertragbaren Erkrankungen.

STI-Test geht ganz leicht

Klar, die Sorgen und der Test wären ihr erspart geblieben, hätte sie auf ein Kondom bestanden. Doch wenn es nun mal passiert ist, bringen Panik und sorgenvolle Gedanken recht wenig. Besser ist es, gerade bei Beschwerden, über einen STI-Test nachzudenken.

Es ist nicht schwer, sich testen zu lassen. Je nach Verdacht wird Blut abgenommen, ein Urintest gemacht oder ein Abstrich genommen. Sowohl Hausarzt, Frauenarzt und Urologe als auch das nächstgelegene Gesundheitsamt führen einen kostenlosen STI-Test durch. Bei Letzterem könnt ihr euch auch ganz anonym testen lassen, falls ihr das möchtet.

Mit dem Date über Schutz sprechen

STI (Sexually Transmitted Infections) sind Infektionen, die beim vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Deshalb ist es wichtig, mit dem Date oder dem neuen Partner über STI zu sprechen. Wie steht er oder sie dazu? Wie sieht es mit Schutz aus? Dann könnt ihr einschätzen, ob derjenige auch sonst gewissenhaft mit sexuellen Kontakten umgeht. Falls nicht, ist es vielleicht keine so gute Idee, sich auf mehr einzulassen.

Kondome bieten Schutz

Den bestmöglichen Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen bieten immer noch Kondome. Sie verhindern, dass Viren, Bakterien oder Parasiten, die für die STI verantwortlich sind, übertragen werden. In einer festen Partnerschaft will man vielleicht auf Kondome verzichten und hormonell oder symptothermal verhüten. Auch dann kann es sinnvoll sein, vor dem Verzicht auf Kondome einen STI-Test machen zu lassen. Das gibt Sicherheit und beide Partner wissen, dass sie nichts befürchten müssen.

Keine Panik verbreiten. Bewusstsein schaffen

Auch wenn Geschlechtskrankheiten schwer verlaufen oder unheilbar sein können, ist es falsch, in Panik zu verfallen. Wichtiger und sinnvoller ist es, ein Bewusstsein für STI zu schaffen. 

Ja, sie existieren. Ja, man sollte sich testen lassen, wenn man ungeschützten Verkehr mit einem Unbekannten hatte oder wenn Beschwerden auftreten. Und ein ganz großes JA, man sollte bei flüchtigen Bekanntschaften und One-Night-Stands am besten immer mit Kondom verhüten.

Für die eigene Sicherheit sorgen

Wenn ich an meine Bekannte denke, frage ich mich: Wieso hat ihr Tinder-Date selbst auch nichts von einem Kondom gesagt oder es sich einfach übergezogen? 
Natürlich ist es nicht so leicht, hier einen „Schuldigen“ auszumachen. Sie hätte ja ebenfalls etwas sagen oder handeln können. So hat keiner von beiden für die eigene Sicherheit Sorge getragen. Dabei ist derjenige, der Schutz vor STI anspricht, kein Spielverderber. Im Gegenteil, „Safety First“ erfordert Mut und ist die Erfolgsformel für Sex ohne Reue.

Kühlen Kopf bewahren, auch in hitzigen Situationen

Situationen, in denen Leidenschaft, Aufregung und vielleicht auch Unsicherheit aufeinandertreffen, können schnell mal zu unüberlegten Handlungen führen.

Im Eifer des Gefechts vergisst man einfach, dass auf die Begierde Bedauern folgen kann. Bedauern darüber, dass man ungeschützten Sex hatte, und das aus purem Leichtsinn. 
Gerade bei aufregenden und neuen Sexabenteuern ist es daher wichtig, trotz der hitzigen Gedanken einen kühlen Kopf zu bewahren und zu überlegen, wie das Thema STI-Schutz angesprochen werden kann. 

Damit es nicht zum Super-GAU kommt, ihr aber die Vorstellung, über STI zu reden, zu unsexy findet, hier ein Vorschlag für euch: Lasst doch einfach Taten statt Worte sprechen. Ein Kondom habt ihr schließlich sicher dabei, oder?


Bildnachweis:
Adobe Stock © Kaspars Grinvalds / 134957054
Adobe Stock © gamjai / 127374143

Text: Carina Starklauf

Sprecht über STIs und schützt euch!

Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
Kondome & Gleitgele im Shop