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No-Gos beim Sex: Das sind die absoluten Abturner

No-Gos beim Sex sind für jeden unterschiedlich. Während die eine absolut kein Bettgeflüster mag, fährt der andere voll auf schmutzige Worte ab.

Doch obwohl die Vorlieben wie auch die Abturner sich bei uns allen unterscheiden oder sogar gegenteilig sind, so gibt es doch einige Dinge, die fast jeder unangenehm bis unausstehlich findet. Allgemeingültige No-Gos sozusagen (Und dennoch: Was fast alle doof finden, findest gerade Du vielleicht doch gut.). Und die findest Du hier aufgelistet. Ohne Garantie auf Vollständigkeit:

  • 1. No-Go Dirty Sex
  • 2. No-Go Ego-Sex
  • 3. No-Go Nörgel-Sex
  • 4. No-Go Speed-Sex
  • 5. No-Go Risky Sex
  • 6. No-Go Competition-Sex
  • 7. No-Go Im-Kopf-woanders-Sex
  • 8. No-Go Pflicht-Sex
  • 9. No-Go Soundproblem-Sex

1. No-Go Dirty Sex

Wir alle haben Tage, an denen die Dusche einer Katzenwäsche weichen muss, weil der Wecker zu spät geklingelt hat und die Nacht davor einfach einige Longdrinks, Bierchen, Partysongs oder Gespräche zu lang war. Aber wenn Du vorhast, Dein Date zu treffen oder mit Deinem Partner abends ausgiebig zu kuscheln, sollte definitiv eine Dusche drin sein, zumindest und idealerweise sowieso noch mal vor Deinem Date. „Dirty Sex“ ist definitiv ein No-Go. Das hat viel mit Selbstliebe, aber noch viel mehr mit Respekt dem anderen gegenüber zu tun.

Ist Deine Körperhygiene on Fleek (dass dazu ebenfalls Hand- und Mundhygiene gehören, ist selbstverständlich), und Du machst Dich vielleicht sogar noch schick, signalisierst Du: Du bist es mir wert. Und Wertschätzung ist die Basis jeder gelingenden zwischenmenschlichen und erst recht jeder leidenschaftlichen und sexuellen Begegnung. Oder kannst Du Dir vorstellen, mit einem Duschverweigerer ins Bett zu steigen? No-Go. Eben.

Dirty sollte neben dem Sexpartner und Dir ebenfalls nicht die Location sein. Ungelüftete Zimmer, muffige Bettwäsche, herumliegende Kleidung oder – noch schlimmer – Essensreste sind ein absolutes No-Go beim Sex und garantierte Stimmungskiller. Wenn etwas herumliegt, dann doch bitte nur die Kleider, die Ihr Euch im Rausch der Lust begierig von den Körpern gerissen habt. Die dürfen dann gern am Boden verstreut sein.

Was beim Sex natürlich auch gar nicht geht: Dirty Unterwäsche im Sinne von schmutzig oder zu lang getragen. Gehst Du auf ein Date oder kommt Dein Partner nach Hause und Du hoffst auf mehr, dann sorg dafür, dass auch Dein Drunter-Outfit nicht riecht wie nach dem Urlaub im Koffer vergessen. Dirty darf die Unterwäsche aber schon sein – nur eben im anderen Sinn.

2. No-Go Ego-Sex

Wir alle kennen sie, die Ego-Shooter unter den Sexkanonen. Sie sind geladen und sowas von bereit, dass ihnen selbst das kleinste In-Stimmung-Streicheln zu viel abverlangt – schließlich muss man Prioritäten setzen. Und die liegen nicht bei Dir, sondern bei ihm bzw. ihr, und das ausnahmslos.

Egoismus ist ein absolutes Sex-No-Go. Sexuelle Lust und Sex sind zwar etwas ganz Persönliches und Individuelles, aber keineswegs ein egoistischer Akt, vor allem dann nicht, wenn mehrere Personen involviert sind. Sich aufeinander einzulassen, dem anderen auf körperlicher und emotionaler Ebene zu begegnen, die eigene Lust und die des Sexpartners zu erforschen, das sind die Zutaten, aus denen leidenschaftlicher Sex gemacht ist. Egoistisches Blasen- oder Lecken-Lassen, beim Akt nur die eigene Geilheit priorisieren und den anderen unbefriedigt zurücklassen – ein ultimatives Sex-No-Go.

Auch ein Klassiker unter den No-Gos beim sexuellen Miteinander: Sexpartner, die es nicht abkönnen, wenn der andere sich selbst anfasst. Was ist mit diesen Leuten nicht richtig?! Schließlich gibt es doch nichts Sinnlicheres, als eine Person, die Du begehrst, dabei zu beobachten, wie sie sich selbst berührt. Ein geteilter intimer Moment, der so nicht mit jedem möglich ist. Was manchen Sex-Egos dabei sauer aufstößt: Die Befürchtung, es nicht zu bringen, nicht genug zu sein. Dieser selbstsüchtige Move ist ein absolutes No-Go. Wenn Dir wirklich etwas an Deinem Sexpartner liegt und Du mit ihm Deine Lust teilen willst, dann sollte auch seine Selflove für Dich in Ordnung sein. Ein Sexpartner, der sich selbst anfasst, ist ein Sexer (sorry fürs Wortspiel) im Lotto: Er oder sie ist glücklich, und Du kannst Dich bei Bedarf auch selbst glücklich machen. Win-win-Situation.

3. No-Go Nörgel-Sex

Man ist nackt und man ist verletzlich, wenn man Sex hat. Intimität bedeutet immer, ein Stück weit die eigene Sicherheitszone zu verlassen. Nur dann ist es möglich, sich auf den Sexpartner wirklich einzulassen. Und Nacktheit sowie sexuelle Handlungen und das Zeigen der eigenen Sexualität bedeuten sowieso, dass man sich verletzlich macht und dem anderen vertraut.

Wie ungeil kommt es da, wenn einer dem anderen zu verstehen gibt, dass er verbesserungswürdig ist, à la „Du hast aber schon ein kleines Bäuchlein gekriegt, oder?“. Dazu noch ein Bauch-Kneifer, natürlich alles nicht böse gemeint. „War doch nur Spaß. Jetzt sei halt nicht so.“ Ne, schon klar, ist total witzig und überhaupt kein No-Go, weil respektlos und unangebracht. Und jetzt habt Ihr den leidenschaftlichsten Sex, bei dem Du Dich komplett fallen lassen kannst – nicht.

Ein weiteres Sex-No-Go: Partner, die herumnörgeln, weil ihnen der Sex zu lasch, die Praktiken zu vanilla sind. Und die einem während des Aktes zu verstehen geben, dass ihnen doggy nicht reicht, sie wollen es jetzt lieber noch anal. Und wenn Du nicht willst, dann wird rumgemeckert oder gedrängt. Absolutes No-Go. Wer da nicht beide Beine in die Hand nimmt und verschwindet, sollte seine Sex-Partnerwahl noch mal gehörig überdenken. 

4. No-Go Speed-Sex

Was gibt es Schöneres, als beim gemeinsamen Sex die Zeit zu vergessen und im Moment zu leben? Das sehen leider nicht alle so. Klar, es gibt Momente, da wollen wir es schnell und intensiv. Da brauchen wir nicht lang und erst zaghaft gestreichelt und geküsst werden. Da essen wir uns auf und treiben es miteinander. So ein Quickie ist manchmal genau das Richtige.

Aber meistens braucht es etwas mehr, um die Horniness noch ein bisschen weiter anzukurbeln und für beide ein befriedigendes Setting zu schaffen. Der Rahmen, der das sexuelle Erleben intensiviert und zu etwas Kostbarem macht, heißt Vorspiel und Nachspiel. Nur schnell Dampf ablassen und sich danach gleich in Luft auflösen? Eindeutig ein Sex-No-Go.

Lass Dich stattdessen auf Deinen Sexpartner ein. Erkunde seine körperlichen Attribute. Gib ihm das Gefühl, willkommen zu sein. Lade ihn ein, Dich zu erkunden. Widmet Euren verschiedenen Körperregionen genügend Aufmerksamkeit und verbeißt Euch nicht gleich in Eure Unterleiber. Streichelt, küsst, massiert, umarmt, leckt, beknabbert oder versohlt Euch – Hauptsache, Ihr tut das ganz ausgiebig und mit viel Genuss. Schaut nur, dass Ihr beide dabei Lust empfindet.

5. No-Go Risky Sex

Egal wie horny Du bist oder wie bereit Dein Sexpartner ist, lass Dich nie, NIE auf risky Sex ein. Nicht an Schutz vor STI (Sexually Transmitted Infections) oder ungewollter Schwangerschaft zu denken, ist No-Go Nummer eins beim Geschlechtsverkehr.

So sehr es Dich auch juckt, im Eifer des Gefechts einfach weiterzumachen und lästiges Kondompackung-Aufkriegen und Gummi-Überziehen wegzulassen, so sehr werden Dich hinterher drückende Gedanken quälen. Mit STI ist nicht zu spaßen, mal abgesehen davon, ein Kind mit jemandem zu bekommen, mit dem Du das gar nicht möchtest.

Statt das Kondom-Anlegen als Störfaktor zu sehen, baut es doch ins Vorspiel ein. Das Überziehen geht auch in genüsslich. Seht es einfach als erweiterten Handjob und macht daraus etwas Sinnliches. Manchmal braucht es nur die richtige Einstellung, eine Änderung des Mindsets, um eine vielleicht sogar als lästig empfundene Handlung zu etwas Reizvollem oder Aufregendem zu machen. Lust fängt schließlich fast immer im Kopf an.  

6. No-Go Competition-Sex

Wer Sex als eine Art Wettbewerb sieht, hat schon verloren. Denn ein großes No-Go beim horizontalen Miteinander ist der Competition-Sex. Es geht nicht darum, besser, schneller, länger, außergewöhnlicher Sex zu haben. Es geht um echten Sex und ein ehrliches Sich-Begegnen.

Da darf der Sex auch mal leise statt laut, einfach nur schön statt supergeil, etwas kürzer statt ultralang sein oder ohne Höhepunkt und mit einem leisen Knall statt mit multiplen Orgasmen und einem ohrenbetäubenden Feuerwerk enden.

Es gibt noch etliche weitere Competition-Sex-No-Gos. Zum Beispiel, wenn Du mit der oder dem Ex verglichen wirst. „Mein(e) Ex fand es aber geil, als ich sie/ihn härter gef***t habe.“ Oder „So lang hat es bei meiner Ex nicht gedauert. / Mein Ex konnte aber länger.“ Solche Vergleiche gehen gar nicht – und sind ein berechtigter Grund, den Sexpartner aus dem Bett zu werfen oder selbst zu gehen. Je schneller, desto besser. Nicht, dass Du Dir noch dümmere Sprüche anhören musst.

Auch alle Bemühungen, choreografiemäßig verschiedenste Sexstellungen durchzuturnen, und das am besten noch ohne Leidenschaft und Gefühl – ein No-Go. Besser fahrt Ihr, wenn Ihr Euch einfach mal treiben lasst und schaut, was sich gut und richtig anfühlt, und zwar für beide.

Zwei weitere Competition-Sex-No-Gos: Sexpartner, die ihre Leistung abfragen, wenn Ihr fertig seid. „Wie war ich? Hat es Dir gefallen?“ Sorry, aber ein No-Go. Wer nicht merkt, ob es heiß war, oder es weiß, aber trotzdem verbale Bestätigung braucht, sorgt für einen postkoitalen Abturner. Ein anderer Abturner, der schon vor dem Koitus die Stimmung killt: Wenn Du kurz vorm Kommen bist und der andere damit anfängt, Dich anzufeuern. Ungeil. Sex ist vieles, aber definitiv kein Wettkampf. Und alle, die das doch glauben und dementsprechend handeln, gewinnen allerhöchstens die Sex-No-Go-Competition.

7. No-Go Im-Kopf-woanders-Sex

Hach, es gibt immer so viel zu tun. Steuerunterlagen fertig machen, Einkaufsliste schreiben, und der Wäschekorb muss auch noch geleert werden. Wenn Du an all das denkst, während Ihr zugange seid, dann läuft gerade etwas gewaltig schief – und Du bist in die Sex-No-Go-Falle „Im-Kopf-woanders-Sex“ getappt.

Dringende Erledigungen, ermüdenden Alltagsstress und nervige Verpflichtungen haben wir alle – und doch kriegen es Menschen hin, geilen Sex zu haben und all das für diesen Moment einfach mal zu vergessen. Manchmal ist das schwer. Und wenn Du Dein Gedankenkarussell nicht abschalten kannst, dann ist das eben so und auch okay. Aber richtig leidenschaftlichen Sex werdet Ihr dann eher nicht haben. Vielleicht einen Ich-reagiere-mich-ab-und-fühle-mich-dadurch-ein-bisschen-besser-Sex. Wenn das für den anderen klar geht, ist das nicht unbedingt ein No-Go.

Am besten ist es, wenn Du ehrlich mit Deinen Gefühlen umgehst. Merkst Du also, dass Du den Kopf nicht frei kriegst, dann kommuniziere das. Seid Ihr cool miteinander, wird er oder sie Verständnis zeigen. Allein das kann schon dazu führen, dass Du doch noch sorgenfrei Lust empfinden kannst. Vielleicht hilft Dir Dein Sexpartner ja außerdem dabei, doch ein bisschen den Verstand zu verlieren. Oder Ihr legt einfach eine extra Kuschelrunde ein, die dann zu mehr führen kann, aber nicht muss. 

Beim Sex im Kopf woanders zu sein, ist also nicht immer ein No-Go – vor allem dann nicht, wenn Du es fair kommunizierst. Aber teilnahms- und leidenschaftsloser Sex mit allerlei Gedanken im Kopf, die nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun haben, oder noch während des Vorspiels aufs Smartphone zu schielen oder – noch schlimmer – beim Sex ranzugehen, wenn es klingelt, sind absolute Sex-No-Gos. Genauso ungeil kommt es, wenn Ihr Konflikte ungelöst mit ins Schlafzimmer nehmt. Vielleicht willst Du deshalb auch gerade gar keinen Sex, denkst aber, es muss trotzdem sein – was uns zum nächsten No-Go führt.

8. No-Go Pflicht-Sex

Gibt es etwas, das auch nur annähernd so unsinnlich ist wie Sex aus Pflichtgefühl? Pflicht-Sex ist ein Sex-No-Go und sorgt garantiert dafür, dass erotische Gefühle schon im Keim erstickt werden bzw. es überhaupt keinen Keim gibt.

Wer auf Sex besteht, weil Ihr in einer Beziehung seid oder als Paar schon lange keinen mehr hattet oder vielleicht, weil Ihr Euch gerade kennengelernt und wild geknutscht habt, der hat da was falsch verstanden. Sex ist kein Muss. Nie. Egal, welche Umstände. Wer das nicht kapiert, ist Deine Zeit nicht wert.

Auch wenn Pflicht-Sex ein No-Go ist, sieht es mit verabredetem Sex anders aus. Der kommt auch erst einmal trocken und ein wenig unsexy und spröde daher, doch mit einem entscheidenden Unterschied: Beide haben vor, zu einem Zeitpunkt X miteinander Sex zu haben. Niemand fühlt sich verpflichtet, sondern alle Beteiligten wollen das gerne tun. So ein einvernehmliches „Abkommen“ kann dann sinnvoll sein, wenn Jobs und Familienleben, volle Windeln und Telefon-Calls den Spontan-Sex schier unmöglich machen. Also: Pflicht-Sex ist ein No-Go. Sich gemeinsam zum Sex zu verpflichten, und das zu einem festen Termin, kann manchmal ganz nützlich sein – und ist besser als unfreiwillig kein Sex.

 9. No-Go Soundproblem-Sex

Der Soundtrack unseres Lebens besteht mal aus Musik, mal aus Stille, aus Lärm, lautem Gelächter, leisen Gesprächen und vielen, vielen anderen Klängen. So setzt sich auch der Soundtrack unseres Sexlebens aus verschiedensten Songs, wohligen und Miss-Klängen zusammen.

Was wir hören, macht etwas mit uns. Ein Stöhnen, ein Brummen, ein Hecheln, ein Seufzen – jeder findet andere Geräusche beim Sex erregend. Vielleicht magst Du Dirty Talk oder amüsiertes Kichern, vielleicht auch etwas ganz anderes hören, um so richtig in Stimmung zu kommen.

So unterschiedlich die Sound-Vorlieben beim Sex auch sind, gibt es No-Gos, die fast jeden stören. Es kann unangenehm sein, wenn es absolut still ist. Keiner traut sich, auch nur einen Laut von sich zu geben, und die ohrenbetäubende Stille verhagelt Deine Lust oder lässt jedes unbeabsichtigte Geräusch wie Queefing unglaublich peinlich erscheinen. Genauso ein No-Go: Unnatürlich lautes und gekünsteltes Stöhnen, Schreien oder Grunzen. Bleib lieber authentisch. 

Seid Ihr beide sehr still und schüchtern, kann es helfen, Musik zum Auflockern der Stimmung im Hintergrund abzuspielen. Dann traust Du Dich vielleicht eher, mal einen Seufzer rauszulassen statt ihn runterzuschlucken. Auch Lachen ist beim Sex erlaubt und entspannt die Situation, wenn etwas mal nicht gleich reibungsfrei funktioniert. Natürlich kein hysterisches Verlegenheits- oder gar Auslachen. Beides definitiv Sex-No-Gos. Eher ein gemeinsames, gern auch schüchternes und amüsiertes Lächeln oder Kichern. Das kann sehr sexy sein und macht alles viel smoother als bitterer Ernst.

Wie immer Du Sex hast, hab ihn so, wie es für Dich, wie es für Euch am besten ist. Jeder hat andere No-Gos, verschiedene An- und Abturner. Vielleicht dient Dir unsere Auflistung der Sex-No-Gos als kleiner Reminder, was für Dich, für Euch richtig und was falsch ist. Vielleicht ist das für Dich alles aber auch selbstverständlich oder Du bist ganz anderer Meinung. Am wichtigsten ist sowieso Euer gemeinsamer Consent. Der ist nämlich der größte Anturner. 

Bildnachweise:

cottonbro @ pexels.com

Africa Studio @ Adobe Stock

Text: Carina Starklauf

„Wie immer Du Sex hast, hab ihn so, wie es für Dich, wie es für Euch am besten ist. Jeder hat andere No-Gos, verschiedene An- und Abturner.“

Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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