Gesundheit

Welt-Aids-Tag – mehr Solidarität, weniger Vorurteile

HIV-Infizierte werden häufig ausgeschlossen oder gar diskriminiert. Am 1. Dezember findet daher jährlich der Welt-Aids-Tag statt, welcher die Rechte der betroffenen Menschen stärken und für die Krankheit sensibilisieren soll. Doch beginnen wir von vorne.

Der Welt-Aids-Tag

Seit über 30 Jahren findet am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt, der die Menschen überall zu einem positiven Umgang miteinander aufruft und Vorurteile sowie Ausgrenzungen aus der Welt schaffen möchte. Zudem erinnert der Tag an die Menschen, die an den Folgen dieser Erkrankung verstorben sind. Im Jahr 2022 steht der Welt-Aids-Tag international unter dem Motto „Equalize" (deutsch etwa: „Ungleichheiten beenden"). Es soll daran erinnern, dass soziale Ungleichheit die HIV-Epidemie befeuern, weil Menschen einem erhöhten Risiko aussetzen. 

So sind zum Beispiel im südlichen Afrika junge Frauen besonders betroffen, in vielen anderen Ländern benachteiligte oder verfolgte Gruppen wie schwule Männer, intravenös Drogen konsumierende Menschen, Sexarbeiter*innen oder Menschen in Haft. Sie alle müssen für sie geeignete Zugänge zu Prävention, Beratung, Testangeboten und medizinischer Versorgung haben.

Was ist HIV/Aids?

HIV (Humaner Immundefizienz-Virus) ist ein verbreitetes Virus, das die körpereigenen Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, angreift und zerstört. Unbehandelt bricht HIV nach mehrjähriger Inkubationszeit aus und wird dann als Aids bezeichnet.

Übertragbar ist das Virus hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Doch dies ist nicht die einzige Ansteckungsgefahr. Auch bei Drogenkonsum kann man sich anstecken, wenn benutzte Nadeln verwendet werden. Durch Bluttransfusionen ist eine Ansteckung ebenfalls möglich, wenn auch unwahrscheinlich, da die Blutspenden streng überwacht und geprüft werden. Eine Übertragung im Alltag, beispielsweise durch anhusten oder küssen, ist nicht möglich.

Heutzutage gibt es eine HIV-Therapie, die eine Ansteckung selbst beim Geschlechtsverkehr nahezu unmöglich macht. Medikamente verringern die Viruslast im Blut auf ein solches Minimum, dass HIV unter der Nachweisgrenze liegt und somit nicht mehr übertragbar ist. Daher können infizierte Menschen ein nahezu normales Leben führen, Beziehungen haben und den Familienwunsch ausleben.

Zahlen zu HIV/AIDS in Deutschland

  • In Deutschland lebten Ende 2020 rund 91.400 Menschen mit HIV.
  • 79.300 Menschen nahmen HIV-Medikamente.
  • Ungefähr 2.000 Menschen infizierten sich im Jahr 2020 neu.
  • 900 Menschen erhielten 2020 ihre Diagnose erst, nachdem sie bereits schwer erkrankt waren.
  • 9.500 Menschen mit HIV wissen nach Hochrechnungen nichts von ihrer Infektion.
  • 90-90-90-Ziele: In Deutschland sind 90 % der HIV-Infektionen diagnostiziert, 97 % der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, bei 96 % davon ist HIV nicht mehr nachweisbar.

Stand 26.11.2020, Quelle: Deutsche Aidshilfe

Zahlen ZU HIV/AIDS Weltweit

  • Ende 2020 lebten weltweit 37,7 Millionen Menschen mit HIV.
  • 84 % wussten von ihrer HIV-Infektion. 6,1 Millionen lebten unwissentlich mit HIV.
  • 28,2 Millionen hatten Ende Juni 2021 Zugang zu HIV-Medikamenten.
  • 1,5 Millionen Menschen infizierten sich 2020 weltweit neu mit HIV.
  • 680.000 Menschen starben im Zusammenhang mit ihrer HIV-Infektion

Stand 24.11.2022,  Quelle: Robert-Koch-Institut

 

Warum Kondome wichtig sind

Obwohl die Medizin heute so weit ist, dass HIV-positive Menschen durch die Einnahme von Medikamenten das Virus nicht mehr verbreiten können, sind Kondome wichtig und unverzichtbar. Sie schützen dich nicht nur vor HIV, sondern auch vor verschiedenen anderen Geschlechtskrankheiten. Kondome schützen nicht nur Dich sondern auch Andere. Unsere Kondomauswahl sorgt dafür, dass es auch in Sachen Verhütung in Deinem Sexleben nicht langweilig wird.

STI ist die Abkürzung für sexually transmitted infections. Gemeint sind sexuell übertragbare Krankheiten und Infektionen ganz allgemein. Dazu gehört nicht nur das HI-Virus. Vor allem beim Sex mit neuen Bekanntschaften solltest Du daher nicht auf ein Kondom verzichten. Viele dieser Krankheiten treten erstmal ohne Symptome in Erscheinung und bleiben daher unbemerkt. Um so wichtiger ist es, sich entsprechend zu schützen.

Warum Aufklärung und Unterstützung so wichtig sind

Viele HIV-infizierte Menschen leiden an Diskriminierung. Häufig ist die Angst vor einer Ansteckung und die Unwissenheit über die Krankheit der Auslöser. Die Betroffenen erfahren oft Stigmatisierung in verschiedenen Bereichen ihres Alltags. Auch ist Aids immer noch ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Erkrankte Menschen scheuen sich nicht selten davor, sich zu öffnen und darüber zu reden, da die Angst vor Ablehnung zu groß ist. Einige sprechen nicht einmal innerhalb der Familie oder im Freundeskreis darüber. Die Last dieses Geheimnisses kann sehr groß und erdrückend werden. All dies sind Gründe dafür, warum die Aufklärungsarbeit nicht nur am Welt-Aids-Tag extrem wichtig ist.

So setzt sich beispielsweise die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ein und leitet eine Kampagne zur Prävention von HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. „Gib Aids keine Chance“, ist die Kernaussage der Kampagne, die sicher fast jeder schon gehört hat.

Auch die Deutsche Aidshilfe sorgt für mehr Wissen. Aufklärungsvideos auf deren Webseite geben Informationen an die Verbraucher weiter. Aktionen wie die zum Welt-Aids-Tag sollen zusätzlich sensibilisieren und die Menschen unterstützen.

Es gibt weitere Stiftungen und Organisationen, die sich für die Aufklärungsarbeit zu diesem Thema stark machen.


Bildnachweis:
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Quellen:
https://www.welt-aids-tag.de/welt-aids-tag/
https://www.bzga.de/was-wir-tun/hivsti-praevention/
https://www.aidshilfe.de/
https://www.aidshilfe.de/hiv-statistik-deutschland-weltweit

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Natalie Fiedel
Autorin
Natalie
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